Die Bayerische Staatsministerin für Gesundheit und Pflege, Melanie Huml, ist selbst Ärztin und besuchte im Sommer das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) im Geschäfts- und Bürgerhaus. Bürgermeister Christian Kiendl erklärte dabei, wie wichtig das konstruktive Zusammenwirken der Ärzte, der Bürgerschaft und der Politik sei, um die örtliche ärztliche Versorgung auf Dauer zu sichern und damit einen wesentlichen Beitrag zum Ziel der bayerischen Staatsregierung für eine flächendeckende Versorgung zu leisten.
Der Ärzte-Mangel auf dem Land ist ein Thema, das Politik, Mediziner und Gesellschaft beschäftigt. Es geht vor allem um die zu schaffenden Rahmenbedingungen, damit sich Ärzte für das Landleben begeistern können. Wie das gehen könnte, wurde der Ministerin im MVZ gezeigt, wo Dr. Josef Kindler und sein Sohn Dr. Fritz Kindler aus der Praxis berichteten und mit welchen Hürden sie zu tun haben.
„Wir als 8000-Einwohner-Gemeinde haben mit diesem Projekt durchaus Vorbildcharakter“, betonte Bürgermeister Christian Kiendl nicht ohne Stolz. Ärzte, Kommunalpolitiker, Experten, die Gesundheitsministerin und Mitarbeiter des Ministeriums erörterten in der Marktbücherei gemeinsam, welche möglichen Modelle es geben könnte, um die flächendeckende medizinische Versorgung auf dem Land auch in Zukunft sicherzustellen. Für ein derartiges Projekt wie das MVZ brauche man als Kommune verschiedene Partner, erläuterte Kiendl. Da seien zum einen die Bürger, die an diesem Prozess beteiligt werden müssen. Dann brauche man auch Ärzte, die bereit sind, sich darauf einzulassen. Mit fünf Hausärzten und diversen Fachärzten seien die 800 Quadratmeter des MVZ gut gefüllt. „Und dann gibt es noch gewissen Hürden, die man überwinden muss“, fügte Kiendl hinzu: „Ohne die Kassenärztliche Vereinigung Bayern geht gar nix“, so der Bürgermeister.
Wie dringend Rahmenbedingungen geschaffen werden müssen, um wieder mehr Mediziner für das Landleben zu begeistern, verdeutlichte die Gesundheitsministerin: „Jeder dritte Hausarzt auf dem Land ist über 60!“, sagte sie. In vielen Fällen gebe es keinen Nachfolger für die Praxen. Für die Lösung dieses Problems brauche es intelligente und kreative Lösungen. Eine Möglichkeit sei ein MVZ, in dem die Ärzte die Möglichkeit haben, im Team zu arbeiten und geregelteren Arbeitszeiten nachgehen können. Das erleichtere die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Vor einem Rundgang durch das MVZ legte insbesondere Dr. Fritz Kindler der Ministerin einen Katalog von Wünschen und Ideen vor, wie die Vorgaben für die Arbeit des MVZ noch wirksamer gestaltet werden können. MdL Sylvia Stierstorfer hatte das Fachgespräch in Schierling vorbereitet.
Quelle: SCHIERLING ECHO, Jahresrückblickveröffentlichung des Marktes Schierling
Author und Fotos: Fritz Wallner
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