Viele Kinder klagen über Bauchschmerzen. Diese können allerdings viele verschiedene Ursachen haben und müssen zudem nicht immer körperlicher Natur sein, denn auch psychische Belastungen können physische Probleme verursachen. Wichtig ist jedoch: Nehmen Sie Ihr Kind und seine Beschwerden ernst! Erklären Sie ihm zum Beispiel, dass Bauchschmerzen in der Regel eher harmlos sind und keine schlimme Krankheit darstellen müssen.
Zuerst sollten Sie versuchen herauszufinden, was Ihrem Kind gut tut. Zugegeben – das ist nicht immer so leicht zu erkennen, besonders dann, wenn das Kind noch nicht sprechen kann. Säuglinge brauchen oft einfach „nur“ Nähe. Sie taktieren nicht, sondern jedes Unwohlsein ist eine Bedrohung für sie.
Ein Wärmekissen, das Lieblingskuscheltier und (ab 3 Monaten) ein beruhigender Tee (z.B.Kamille – krampflösend, entzündungshemmend) sind aber oft ein guter Anfang. Auch sanfte Bauchmassagen im Uhrzeigersinn oder ein kurzer Spaziergang können helfen. Bei Verstopfung hilft ein eiskaltes Getränk (Reflexauslösung).
Auch wenn Bauchschmerzen in den meisten Fällen von alleine wieder verschwinden, kann es sein, dass sie auf ernsthafte Erkrankungen hinweisen, wie beispielsweise eine Blinddarmentzündung (selten vor dem Schulalter), Magen-Darm-Infektionen oder Vergiftungen (was könnte Ihr Kind gefunden haben?).
Sollten die Bauchschmerzen plötzlich und sehr stark auftreten, ist ein Besuch beim Arzt anzuraten. Auch wenn das Kind zusätzlich hohes Fieber bekommt oder Kreislaufbeschwerden, sollten Sie die Symptome ärztlich abklären lassen.
In jedem Fall aber müssen Sie einen Arzt aufsuchen, wenn sich Blut im Stuhl befindet oder Schmerzen beim Wasserlassen auftreten.
Klagt Ihr Kind immer wieder über Bauchschmerzen bedarf es einer umfassenderen Untersuchung. Unverträglichkeiten sind oft nur mit viel Geduld herauszufinden.
Wenn alle diese Ursachen ausgeschlossen werden konnten oder wenn es einen Anhalt für eine seelische Ursache gibt, wie z.B. den Verlust oder die Erkrankung eines Angehörigen, schulische Probleme oder Ängste, ist es ratsam psychologische Unterstützung zu suchen, denn diese Art Bauchschmerzen sind genauso ernst wie körperliche. Beides kann auch in einander übergehen. Mit älteren Kindern (ab 7 Jahren) kann man direkt versuchen zu sprechen, bei kleinen Kindern kann man sich dem Thema über Geschichten oder Kuscheltiere nähern. Bei Jugendlichen kann es auch hilfreich sein andere Bezugspersonen zu Rate zu ziehen, denen sie sich anvertrauen können.