Akupunktur

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Akupunktur

Die Akupunktur (lat.: acus = Nadel, punctio = das Stechen, chinesisch 針砭, Pinyin zhēn biān) ist ein Teilgebiet der traditionellen chinesischen Medizin (TCM). Sie geht von der Lebensenergie des Körpers aus (Qi), die auf definierten Leitbahnen beziehungsweise Meridianen  zirkuliert und einen steuernden Einfluss auf alle Körperfunktionen hat. Ein gestörter Energiefluss wird für Erkrankungen verantwortlich gemacht. Durch Stiche in auf den Meridianen liegende Akupunkturpunkte soll die Störung im Fluss des Qi behoben werden. Das gleiche Therapieziel hat die Akupressur.

Klinische Studien zeigen eine Wirksamkeit der Akupunktur wie auch der Scheinakupunktur (bei der beliebige Stellen gestochen werden) z.B. bei durch Kniegelenksarthrose bedingten Schmerzen, bei chronischen Rückenschmerzen und bei der Prophylaxe von Migräneattacken. So trat in den GERAC-Studien (German Acupuncture Trials, 2002–2007), den bisher umfangreichsten klinischen Untersuchungen, bei der Behandlung von tiefen Rückenschmerzen bei 47,6% der Akupunktur-Patienten, 44,2% der Scheinakupunktur-Patienten und nur 27,4 % der konventionell behandelten Patienten eine erkennbare Verbesserung ein.

Wirkungsweise nach der evidenzbasierten naturwissenschaftlichen Medizin

Aus der Sicht der Naturwissenschaft beruht das Wirkungsprinzip der Akupunktur auf der Reizung bestimmter Körperpunkte, wodurch möglicherweise Einfluss auf die Regulation des Körpers genommen wird. Einige Studien kommen zu dem Ergebnis, dass durch periphere Stimulation bestimmter Akupunkturpunkte vermehrt Endorphine im Bereich des Mittelhirns ausgeschüttet werden.

Heutzutage geht man davon aus, dass das Molekül Adenosin für die Wirkung der Akupunkturnadeln eine wichtige Rolle spielt. 2010 berichtet US-Neurowissenschaftler von der University of Rochester im Bundesstaat New York in Nature Neuroscience, dass in unmittelbarer Nähe der Nadelstiche der Adenosin-Level im Gewebe um das Mehrfache gestiegen war.

Was genau bei einer Akupunktur im Körper abläuft, ist noch nicht aufgeklärt. Bislang liegen nur Studien mit überwiegend kleinen Patientenzahlen und unterschiedlichen, teilweise sich widersprechenden Ergebnissen vor.

Durchführung

Eine Akupunktursitzung dauert etwa 20 bis 30 Minuten. Dabei wird der Patient ruhig und entspannt gelagert, typischerweise liegt er oder sitzt bequem. Vor dem Einstich einer Nadel wird die Stelle und die unmittelbare Umgebung leicht massiert. Während einer Sitzung werden so wenige Punkte wie möglich gestochen. Manche Autoren geben eine Maximalzahl von 16 an, die aber in Einzelfällen überstiegen werden kann.

Nebenwirkungen

Im Allgemeinen treten bei sachgemäßer Handhabung der Akupunktur kaum Nebenwirkungen auf. Mögliche Nebenwirkungen sind:

  • Die Ausbildung eines Hämatoms an der Einstichstelle.
  • Bei langen Verweildauern von Nadeln („Dauernadeln“), egal welchen Materials, kann es zu Entzündungen kommen.
  • Es können vereinzelt Blutstropfen austreten.
  • Bei bestimmten Punkten oder Punktkombinationen kann dem Patienten schwindlig werden.
  • Kurzzeitiger Bewusstseinsverlust kann auftreten (sehr selten, bei unsachgemäßer Punktwahl oder zu starker Stimulation).
  • Taubheitsgefühl
  • Silikonisierte Akupunkturnadeln können durch Ablagerung kleinster Mengen Silikon in der Haut Granulome verursachen.

Haltung der Krankenkassen

Seit dem 1. Januar 2007 erstatten alle deutschen gesetzlichen Krankenkassen gemäß einem Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses in Deutschland Akupunkturbehandlungen bei chronischen Schmerzen der Lendenwirbelsäule und in den Kniegelenken bei Kniegelenksarthrose im Rahmen eines schmerztherapeutischen Gesamtkonzepts.

Die Behandlung von Kopfschmerzen durch Akupunktur wurde nicht in den Leistungskatalog aufgenommen, da kein Vorteil gegenüber der Standardtherapie festgestellt worden war.

Alle anderen Akupunkturbehandlungen sind ebenfalls nicht Leistung der gesetzlichen Krankenkassen und müssen deshalb selbst bezahlt werden.

Anwendungsgebiete

Erkrankungen des Stütz- und Bewegungssystems wie z.B.:

  • Schmerzen an Hals-, Brust- und Lendenwirbelsäule
  • Myofasziales Schmerzsyndrom
  • Fibromyalgie
  • Arthralgien, Arthrosen, Arthritis und deren Begleitschmerzen
  • rheumatoide Arthritis, ,
  • Schulter-Arm-Syndrom, Frozen Shoulder, Periarthritis humeroscapularis
  • Tennisellenbogen – Epikondylopathie
  • Karpaltunnelsyndrom
  • Hüftbeschwerden wie Koxarthrose, Koxalgie
  • Kniebeschwerden wie Gonarthrose, Gonalgie
  • Achillodynie
  • Morbus Sudeck
  • Nachbehandlung von Hüft-, Knie- und Bandscheibenoperationen
  • Neurologische Krankheiten, wie z.B.:
    • Kopfschmerzen, Migräne
    • Neuralgien wie Trigeminusneuralgie, Atypischer Gesichtsschmerz, Interkostalneuralgie, Zosterneuralgie
    • Phantomschmerz, Stumpfschmerz
    • Polyneuropathie, Parästhesie,
    • Schlaganfall
    • Lähmungen, Hemiparese, Fazialisparese
  • Psychische und Psychosomatische Erkrankungen wie z.B.:
    • Depressionen
    • Schlafstörungen
    • Erschöpfungszustand
    • Ängste, Unruhezustände, Psychovegetatives Syndrom
    • Suchterkrankungen: Entgiftungsbehandlung und Therapie­begleitung,  NADA Konzept (z.B. Alkohol, Nikotin, Arzneimittel, illegale Drogen)
  • Erkrankungen der Atemwege, wie z.B.:
    • Asthma
    • Bronchitis, Pseudokrupp, Hyperreagibles Bronchialsystem
    • Heuschnupfen – Rhinitis allergisch
    • gehäuft auftretende Erkältungskrankheiten.
  • Herz- Kreislauf Krankheiten, wie z.B.:
    • Hypertonie, Hypotonie
    • Durchblutungsstörung
  • Erkrankungen des Verdauungssystems, wie z.B.:
    • funktionelle Magen-Darm-Störungen,
    • Übelkeit, Erbrechen, Hyperemesis, (auch in Schwangerschaft, unter Chemotherapie, postoperativ)
    • Reizdarm (Colon irritabile)
  • Urologische Erkrankungen, wie z.B.:
    • Reizblase, Cystitis, Pyelonephritis, rezedivierende Harnwegsinfekte
    • Funktionelle Störung des Urogenitaltraktes,
    • Harninkontinenz, Enuresis,
    • Impotenz
  • Gynäkologische Erkrankungen, wie z.B.:
    • Menstruationsschmerzen, Zyklusstörung, Dysmeno rämenstruelles Syndrom, Amenorrhoe (Ausbleiben der menstruellen Blutung)
    • Wechseljahresbeschwerden (Klimakterisches Syndrom),
    • Libido- und Potenzstörungen
    • Fruchtbarkeitsstörungen, Fertilitätsstörung, Frigidität
    • Schwangerschaftserbrechen,  Geburtshilfe, Geburtsvorbereitung, Geburtseinleitung, Geburtserleichterung, Laktationsstörung
  • Hals-, Nasen-, Ohren- und Krankheiten, wie z.B.:
    • Heuschnupfen (Pollinosis), Rhinitis, Sinusitis, Tonsillitis
    • Geruchsstörung, Geschmacksstörung
    • Otitis, Hörsturz, Schwerhörigkeit, Tinnitus
    • M. Menière, Schwindel, Reisekrankheit
    • Labyrinthitis
    • Stimmstörung
  • Augen Krankheiten, wie z.B.:
    • Konjunktivitis, Blepharitis, Uveitis
    • Visusschwäche
    • Glaukom
    • Retinitis pigmentosa, Maculadegeneration
  • Hautkrankheiten, wie z.B.:
    • Neurodermitis, atopisches Ekzem, Ekzem
    • Ulcera crures, schlecht heilende Wunden
    • Herpes simplex
    • Psoriasis
    • Juckreiz
  • Sonstige Indikationen, wie z.B.:
    • Begleittherapie bei Tumorerkrankungen, z.B. Linderung der Übelkeit bei Chemotherapie, Tumorschmerzen
    • Postoperative Schmerzen, Förderung der Wundheilung
    • Posttraumatische Schmerzen
    • abschwellende, schmerzlindernde, lymphflussanregende Wirkung

 

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Akupunktur aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported ( Kurzfassung). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.